Im Jahr 1939 entschloss sich das Oberkommando der deutschen Marine in Kiel ihrer Marineversuchsanstalt Eckernförde eine neue Aussenstelle hinzuzufügen. Grund dafür waren Probleme der deutschen U-Bootflotte mit Ihren Torpedos. Für eine Ursachenforschung waren in Eckernförde keine Möglichkeiten und die TVA Gotenhafen (heute Polen) war mittlerweile an die Luftwaffe übergeben worden, so dass auch dort keine Kapazitäten mehr zur Verfügung standen. Auf der Suche nach geeigneten Standorten stieß man auf den Tollensesee in Neubrandenburg. Dieser bot mit seiner Ausdehnung und Lage ideale Bedingungen. Im Herbst des Jahres 1941 begann man also im See mit dem Bau einer künstlichen Insel, die mit einem Damm und einer Brücke mit den gleichzeitig zu errichtenden Anlagen am Ufer verbunden wurde. Die Insel sollte ab 1942 das Kernstück der Anlage, eine zweistöckige Kommadozentrale aufnehmen. In dieser befanden sich die Abschussvorrichtungen für die Torpedos, sowohl für den Unterwasserabschuss, als auch für Überwasser. Gleichzeitig wurde in der Zentrale der Lauf der Torpedos auf einer großen Kontrolltafel verfolgt. Hauptaufgabe der TVA war das Testen, einstellen und einschießen der Torpedos, sowie Versuche in der Grundlagenforschung. Diese umfasste Zündung, Steuerapparaturen und Motoren, also Start, Geradeaus- und Tiefenlauf, Zielgenauigkeit sowie Geschwindigkeit.